Die wirksame Bekämpfung von mikrobiellen Erregern von Infektionskrankheiten wie Bakterien, aber auch Pilze, Viren und Parasiten, sind eine große Errungenschaft der Medizin.
Leider ist diese Möglichkeit der Therapie von Infektionskrankheiten nicht so selbstverständlich, wie wir vielleicht manchmal annehmen.
Inzwischen werden viele Infektionen durch Erreger verursacht, die eine oder mehrere Resistenzen gegen antimikrobielle Substanzen aufweisen, so dass sie nur noch wenige Medikamente gegen sie wirksam sind oder im schlimmsten Fall keine Behandlung mehr möglich ist. Im Jahr 2019 waren schätzungsweise 1,27 Millionen Todesfälle weltweit direkt auf antimikrobielle Resistenzen (AMR) zurückzuführen, außerdem waren 4,95 Millionen Todesfälle mit AMR assoziiert. [1]
Dadurch stellen antimikrobielle Resistenzen eine der größten Bedrohungen für die Gesundheit weltweit dar und geht uns alle etwas an.
Natürlich gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Faktoren, die die Entstehung und Verbreitung von AMR beeinflussen, die ganze Komplexität des Themas kann in diesem kurzen Artikel aber leider nicht dargestellt werden.
Um der Bedrohung durch AMR entgegenzuwirken, hat die World Health Organization (WHO) einen Global Action Plan ausgearbeitet. Darin sind fünf Ziele festgehalten, die im Kampf gegen antimikrobielle Resistenzen eine tragende Rolle spielen.
1. to improve awareness and understanding of antimicrobial resistance through effective communication, education and training;
2. to strengthen the knowledge and evidence base through surveillance and research;
3. to reduce the incidence of infection through effective sanitation, hygiene and infection prevention measures;
4. to optimize the use of antimicrobial medicines in human and animal health; and
5. to develop the economic case for sustainable investment that takes account of the needs of all countries and to increase investment in new medicines, diagnostic tools, vaccines and other interventions. [2]
Bei Interesse findet ihr den gesamten Plan hier: https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/193736/9789241509763_eng.pdf?sequence=1
Wie so oft sind vielschichtige und multidisziplinäre Lösungsansätze notwendig, um der Herausforderung durch antimikrobielle Resistenzen zu begegnen und die meisten Menschen haben nicht die Möglichkeit, auf viele dieser Bereiche direkt einzuwirken.
Trotzdem können wir alle einen relevanten Beitrag leisten, denn besonders das erste Ziel – das Bewusstsein für AMR zu stärken und für die Problematik zu sensibilisieren – ist ein Punkt, an dem wir alle ansetzen können.
Quellen:
[1] https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)02724-0/fulltext#seccestitle200